Neuer Gentest für den Rhodesian Ridgeback verfügbar

Als ich mein Buch im Juli 2016 veröffentlichte, war der Gentest für Juvenile Myoklonische Epilepsie, kurz JME, noch nicht fertig entwickelt. Der Gentest hilft, eine bestimmte Form der Epilepsie in Rhodesian Ridgebacks zu detektieren. Dies hat sich mittlerweile geändert. Der Test ist nun bei verschiedenen, akkreditierten Laboren verfügbar. Die bisherigen Zahlen sprechen von ca. 15% Trägern. Das bedeutet, dass 15% der getesteten Rhodesian Ridgebacks tragen das defekte Gen in sich und werden dies auch an ihre Nachkommen weitergeben, aber nicht selbst erkranken. Ca. 5% der getesteten Rhodesian Ridgebacks sind betroffen, das heißt, dass sie an JME erkrankt sind.

Diese Form der Epilepsie tritt zum ersten Mal im Alter zwischen 6 Wochen und 15 Monaten bei dem betroffenen Rhodesian Ridgeback in Erscheinung. Eine Heilung ist nicht möglich. Im Gegenteil, die Erkrankung verschlimmert sich und in den meisten Fällen wird der Rhodesian Ridgeback später eingeschläfert werden müssen.

Ich selbst habe an einer Züchterfortbildung zum Thema JME teilgenommen und war wie alle anderen Teilnehmer auch betroffen von den Filmen erkrankter Hunde, die uns gezeigt wurden. Der Test ist mittlerweile bei zwei von drei dem VDH angeschlossenen Rhodesian-Ridgeback-Vereinen Pflicht für eine Zuchtzulassungsprüfung.

Es gibt drei mögliche Ergebnisse dieses Gen-Tests:

  • Frei (clear)
  • Träger (carrier)
  • Betroffen (affected)

Sollten Sie sich für einen Rhodesian Ridgeback-Welpen interessieren, empfehle ich Ihnen, sich für eine Verpaarung zu entscheiden, bei denen beide Elterntiere auf JME getestet wurden. Der Gentest kostet den Züchter bzw. Deckrüdenbesitzer ca. 60 Euro und ist nur einmalig notwendig.

Aus wissenschaftlicher und züchterischer Sicht ist es notwendig, die Träger des defekten Gens in der Zucht zu behalten, um den Genpool nicht unnötig einzuschränken. Das bedeutet, dass ein Träger mit einem freien Rhodesian Ridgeback verpaart werden darf. Es werden dann teilweise freie und Trägerwelpen, aber keine erkrankten Hunde geboren werden. Sind beide Zuchtpartner nicht untersucht, kann es passieren, dass unwissentlich zwei Träger miteinander verpaart werden. Und somit können aus einer solchen Verpaarung an JME erkrankte Welpen hervorgehen.

Lassen Sie sich ruhig die Zertifikate bzw. Kopien der Untersuchungsergebnisse beider Elterntiere zeigen. Ein guter Züchter wird dies ohnehin von sich aus machen.